für den Allt
Herzensnähe
fülltag
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Isabel: Hallo Johannes! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, Dich heute zu treffen. Ich habe vor lauter Aufregung die ganze Nacht nicht richtig geschlafen.
Johannes: Oje, jetzt werde ich gleich ganz verlegen…
Isabel: Das kannst du auch. Es kommt nämlich noch besser: Weißt Du eigentlich, dass Du mein absoluter Lieblingsevangelist bist??
Johannes: Echt? Ich glaube, jetzt bin ich dann wirklich verlegen…
Isabel: Sympathisch, dass der Donnersohn auch verlegen sein kann.
Johannes: Tja, man ist halt nicht immer Donnersohn. Aber jetzt mal im Ernst, wie kommt es, dass ich dein Lieblingsevangelist bin? Ich habe immer wieder den Eindruck, dass die Menschen beim Lesen meines Evangeliums eher einen Knoten im Kopf kriegen, als dass ihnen das Herz aufgeht.
Isabel: Sei nicht so streng mit dir! Knoten im Kopf würde ich es nicht nennen, aber ich weiß schon was Du meinst. Mir ist einfach in sehr jungen Jahren dein Prolog ins Herz gefallen.
Ich glaube, er ist mir einer der wichtigsten Texte in der ganzen Bibel.
Johannes: Da trifft es sich ja gut, dass jetzt bald Weihnachten ist, denn da darfst Du diesen Text ja ziemlich oft hören.
Isabel: Ja, und ich freue mich auch schon riesig darauf. Was bedeutet dir dieser Text?
Johannes: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, dass er so etwas wie eine Visitenkarte für mein gesamtes Evangelium ist. Ich habe mein Evangelium mit einem ziemlich theologischen Text begonnen, der beim ersten Lesen für viele vermutlich schwere Kost sein dürfte. Und doch bringt er ziemlich genau ins Wort, wie ich Jesus erfahren habe und was er für mich ist.
Isabel: Und was ist er für dich?
Johannes: Er ist das Licht, das in die Finsternis kam, er ist der, in dem ich das Leben gefunden habe und er ist der, der uns etwas von Gottes Herrlichkeit hat schauen lassen….
Isabel: Mmh, das klingt jetzt auf einmal ganz anders als diese schwer verständlichen Sätze über „das Wort“. Ja, das klingt ja fast so, als ob dieser Text auch etwas mit mir und meinem Leben zu tun haben könnte.
Johannes: Ich hoffe, dass er das tut, denn schließlich redet er ja von Gott und der hat mit dem Leben eines jeden Menschen etwas zu tun.
Isabel: Kannst Du mir diese Sache mit dem Licht und dem Leben und der Herrlichkeit erklären?
Johannes: Ich kann es versuchen. Ich glaube schon, dass es eine besondere Gnade war, die mich diesen Text schreiben ließ. Die Zeit, die ich mit Jesus verbringen durfte, war wunderschön, aber auch brutal. Er hat mich berufen und ich bin ihm gefolgt, ich durfte auf dem Berg seine Herrlichkeit schauen und beim letzten gemeinsamen Mahl an seiner Brust ruhen…
Isabel: Ein Moment, um den dich viele beneiden…
Johannes: Ja, der Platz am Herzen Jesu ist ein sehr schöner, aber er bringt auch eine Verpflichtung mit sich. Wer ihm einmal so nahe war, der kann nicht einfach wieder davongehen, auch dann nicht, wenn es unangenehm wird…
Isabel: Du meinst, wenn es ans Kreuz geht…
Johannes: Ja, das meine ich… Maria trug Jesus unter ihrem Herzen, ich durfte für diesen kurzen Moment an seinem Herzen ruhen. Ich glaube, es ist diese Herzensverbindung, die uns unter dem Kreuz aushalten ließ. Ohne diese Verbindung wäre wir vielleicht genauso davongelaufen wie alle anderen…
Isabel: Mmh, das klingt irgendwie nach Liebe… Nach einer Liebe, in der Leben, Licht und Herrlichkeit zu finden ist.
Johannes: Das ist ein schöner Gedanke. Ja, vielleicht ist mein ganzer Prolog eigentlich nur ein Liebesgedicht. Vielleicht in ziemlich männliche Worte gekleidet, aber doch ein Ausdruck von Liebe, Staunen und Dankbarkeit.
Isabel: Worüber staunst Du am meisten?
Johannes: Über ganz vieles, aber ich glaube am meisten darüber, dass Gott sich für mich interessiert. Dass er mich berufen hat und in meinem Leben etwas heller gemacht hat. Darüber, dass ich ihm so nah kommen durfte und er in meinem Herzen etwas von seinem Licht angezündet hat.
Isabel: Das klingt jetzt auch wieder ganz menschlich und so gar nicht nach Knoten im Kopf.
Johannes: Puh, da bin ich aber froh, vielleicht können wir in den nächsten Wochen an meinem Image ja noch ein bisschen arbeiten…
Isabel: Ich bin gespannt, was uns in den nächsten Wochen erwartet. Nun starten wir je erst mal mit dir in den Advent. Verrätst du uns, was dir im Advent wichtig ist?
Johannes: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, mir ist das wichtigste wieder mit Gott in Herzenskontakt zu kommen.
Isabel: So wie im Abendmahlssaal?
Johannes: Ja, so und doch ganz anders. Dieses Ruhen am Herzen Jesu ist doch etwas, was allen Menschen möglich ist und nicht nur mir.
Isabel: Vielleicht kannst du uns ja auch in den nächsten Gespräche dabei helfen, dass wir immer mehr lernen am Herzen Jesu zu ruhen.
Johannes: Ich werde mein Bestes tun. Und ich wünsche allen Christimpuls – Lesern einen gesegneten Advent und in den Weihnachtstagen viel Freude an meinem Prolog.
Isabel: Danke, Johannes, die werden wir habe und ich hoffe, dass unseren Lesern der Knoten im Kopf dieses Jahr erspart bleibt.
Johannes: Das hoffe ich auch.
„ChristImpulse“
für die Herzensnähe im Alltag
-Herzensgebet:
Herr, ich liebe dich.
wischendurch immer wieder einmal:
Am Herzen Jesu ruhen.
-Tagesrückblick:
Hatte ich heute die Gelegenheit am Herzen Jesu zu ruhen?
Wenn ja, wie ging es mir dabei?
Was erwartest du persönlich
von diesen Tagen des Advents,
in deinem Herzen,
in deinen Gedanken
und Fragen nach Gott?
Was ersehnst du
in deinem Innersten
in diesem Advent,
für deine Pläne und Vorhaben,
für dein Suchen nach Gott?
Was versprichst du dir
in Deiner Seele
von diesen Wochen des Advents,
für deinen Glauben
an Gott?
Was erbittest Du dir
an Trost und Hilfe
an diesem heutigen Adventsabend
von deinem Gott?
(Paul Weismantel)