Umweht

von Gottes Geist

 

Liebe Leserinnen und Leser!
Das Titelbild dieser 100. Ausgabe des „ChristImpuls“ ist eine Zusammenstellung all der Themen, die wir in diesen 100 Nummern mit Ihnen geteilt haben.

Danke für alle Rückmeldungen, die wir immer wieder von der einen oder dem anderen bekommen! Danke für die nachfolgenden Zuschriften.

Sie alle machen uns Mut, weiter zu machen. Es bereitet uns selbst Freude, uns mit all diesen Themen auseinanderzusetzen und sie in die Form des „ChristImpuls“ zu bringen. Und wir hoffen, dass Sie daraus Nutzen ziehen. In diesem Sinne danken wir für Ihre Treue und bitten Sie auch weiter darum.

Herzlich Ihre

 

Isabel und Sr.M. Gratia

 

Schon 100mal diesen wunderbaren "Brief" gelesen! Jeden Monat freue ich mich sehr darauf!

Und es ist ein Grund euch dafür ein großes Danke zu sagen! Gott segne euch für euren Durchhaltewillen.

Eleonora (Schweiz)

 

Ganz herzlichen Dank für 99 x Monat für Monat einen spirituellen christlichen Impuls und immer wieder neue Zugänge und Anregungen für ein bewusstes und frohes christliches Leben. Alles Gute für die nächsten 100 Ausgaben von CI!        

Hans (Niederösterreich)

 

Jeden Monat freu ich mich auf eure CI per Internet!! Oft schon hab ich daraus Anregungen für die Wortgottesdienste  entnommen, die ich hier in der Gemeinde gestalten kann und darf. Man spürt in euren Gesprächen den  frischen, spritzigen, begeisternden  Wind des Heiligen Geistes!!! Besonders gut gefallen mir die „Impulse“, die nochmals den Bogen zum Alltag spannen und uns anregen, das Evangelium mit in die nächsten Tage zu nehmen und zu schauen, wo sie uns „anschubsen“, so dass ich die Tage danach noch bewusster im Licht des Evangeliums erleben kann. DANKE.

Gabriele (Deutschland)

 

Gratuliere von Herzen zur 100. Ausgabe. Der ChristImpuls gehört zu meinem Alltag. Ich lege ihn immer auf die Kommode – bei jedem Vorübergehen lese ich die „Impulse“.

Hedwig (Vorarlberg)

 

 

Seit etwa drei Jahren  las ich in einer unserer Trierer Kirchen immer wieder den „ChristImpuls“. Ich tat es jedesmal mit großer Bereicherung meiner Gedanken. Dieses Jahr darf ich 12 Monate lang die Blüte staunend erfahren: Ich lebe in Sr. Gratias Kloster mit.[1] Der ChristImpuls als Same – für mich jetzt als Blüte erfahrbar. Danke!

Christane Maria  (Trier)

[1] als Teilnehmerin des  „Freiwilligen Ordensjahres“

 

 

Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.

 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist!

Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

 

Joh 20,19

 

 

 

 

Isabel: Hallo, Johannes! Schön, Dich wiederzusehen!!

 

Johannes: Ja, ich freu mich auch und vor allem freue ich mich, dass ich heute euren 100. Geburtstag mit euch feiern darf!

 

Isabel: Ein bisschen stolz sind wir schon, aber vor allem auch dankbar, dass wir so viele treue Leser haben. Ein paar sind ja in dieser Ausgabe schon zu Wort gekommen.

 

Johannes: Da scheint auch eine gehörige Portion Hl. Geist mitzuwirken, denn sonst wäre es wohl kaum zu so vielen Ausgaben gekommen.

 

Isabel: Mmh, ich glaube, du hast recht und damit bist schon direkt in unser Thema eingestiegen. Da Pfingsten vor der Tür steht, dachte ich, dass wir uns mal über dieses eigenartige Wesen unterhalten könnten, das sich „Hl. Geist“ nennt.

 

Johannes: Das hast Du schön

 

beschrieben „eigenartig“. Ja, ein bisschen so habe ich es damals auch empfunden, als er uns von Jesus geschenkt wurde.

 

Isabel: Wie war das denn damals? Ihr hattet euch ja wiedermal eingeschlossen.

 

Johannes (etwas verlegen): Ja, du hast recht und es ist mir heute schon fast ein wenig peinlich. Wir hatten wieder Angst und wusste uns nicht anders zu helfen. Wir hatten die Türen abgeschlossen und plötzlich stand Jesus im Raum.

 

Isabel: Schon spannend, dass er euch eure Angst nicht übel nimmt und euch keine Vorwürfe macht, sondern euch genau in dieser Angst aufsucht.

 

Johannes: Ja, er hat wirklich kein böses Wort fallen lassen. Am Ölberg war er ja damals etwas enttäuscht, als wir eingeschlafen sind, aber diesmal…. Fast hatte ich das Gefühl, dass er uns jetzt nach seiner Auferstehung wirklich so annehmen konnte wie wir waren. Mit all unserer Angst.

 

Isabel: Und dann hat er zu euch dieses eigenartige Wort gesprochen „Der Friede sei mit euch!“

 

Johannes: Ich fand das damals auch spannend. Er hat nicht gefragt, was uns Angst macht oder was passiert ist, sondern hat uns seinen Frieden zugesprochen und ich habe tatsächlich gemerkt, dass es in mir ruhiger wurde.

 

Isabel: Was bedeutet denn dieser „Friede“ für Dich?

 

Johannes: Mmh, das ist eine gute Frage. Für mich hat das was zu tun mit Heil- und Ganzsein. Ich kann mich annehmen mit dem, was war und was ist und bin versöhnt mit mir und Gott und der Welt. In dieser Haltung stellt sich dann eine innere Stille ein.

 

Isabel: Das klingt wirklich schön. Ich glaube, das wünsche ich mir auch für mich und die ganze Welt. Kann der Hl. Geist uns auf dem Weg dahin helfen?

 

Johannes: Ich glaube schon. Vielleicht hat es auch was mit der zweiten Zusage Jesu zu tun „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben.“

 

Isabel: Das kenne ich auch. Da geht man zur Beichte, will etwas dort lassen, es gibt eine Lossprechung und dann wärmt man es doch irgendwann wieder auf.    Johannes: Ja, ich glaube, das tun viele, aber traut doch mal diesem Wort. Für Jesus ist es danach wirklich gut, warum könnt ihr es denn nicht auch gut sein lassen. Für

 

Jesus ist es viel leichter euch zu vergeben als für euch selbst.

 

Isabel: Ich glaube, da ist was Wahres dran. Und Jesus kommt mir in dieser Geschichte auch ziemlich versöhnt vor.

 

Johannes: Ja, er hat sich nicht beklagt, über das, was mit ihm geschehen ist. Er hat nicht gejammert oder uns Vorwürfe gemacht. Er war im Frieden mit sich und konnte uns seine Wunden zeigen. Ich habe mich oft gefragt, ob ich anderen Menschen auch in einer solch selbstbewussten Offenheit meine Wunden zeigen könnte.

 

Isabel: Die eigenen Wunden anzunehmen und sie nicht mehr verstecken zu müssen, ist wahrscheinlich auch ein großer Schritt auf dem Weg zum Frieden. Aber was ich mich noch frage: Was hat das denn jetzt alles mit dem Hl. Geist zu tun?

 

Johannes: Hast Du schon mal den Wind beobachtet? Ich finde das immer wieder faszinierend. Man sieht ihn nicht, aber man spürt ihn und sieht, dass er etwas bewegt. Ich glaube, so ist es auch mit dem Hl. Geist. Es gibt die Momente, in denen man merkt, dass ein großes Problem plötzlich weggeweht wird. Es gibt Tage, an denen hat man das Gefühl, das Liebe und Zuversicht einen umwehen. Es gibt Phasen, in denen einfach alles gut ist. Für mich ist der Hl. Geist der Windhauch Gottes. Wir sehen ihn nicht, aber wir spüren ihn und sehen, dass er etwas bewegt.

 

Isabel: Manchmal gibt es Begegnungen, die einfach gelingen und bei denen ich Menschen ins Herz schauen darf. Da habe ich auch manchmal das Gefühl, dass es mich ganz warm umweht.

 

Johannes: Ja, genau. Und manche erfahren es auch in Gebetsmomenten oder an bestimmten Hl. Orten. Das Gefühl, das alles gut und man selbst ganz erfüllt ist. All das ist für mich Hl. Geist.

 

Isabel: Spannend, dass uns der ja in der Firmung geschenkt worden ist.

 

Johannes: Ja, wir sind sozusagen auf den Hl. Geist programmiert und müssen uns nur immer wieder daran erinnern und dem nachspüren.

 

Isabel: Ich bin in den letzten Tagen auch immer wieder nachdenklich geworden, wenn ich in der Messe gehört habe, wie wichtig es euch Aposteln war, dass die neuen Gemeinden den Hl. Geist empfangen. Bei uns scheint er fast ein wenig ins Hintertreffen geraten zu sein.

 

Johannes: Ja, er war uns wichtig, aber ich glaube, man merkt erst, dass er fehlt, wenn er mal nicht mehr da wäre. Er ist eben unsichtbar und wirkt und man kann ihn übersehen, wenn man nicht wach ist.

 

Isabel: Dann werde ich die nächsten Wochen meinen Radar mal auf Hl. Geist einstellen.

 

Johannes: Das ist eine gute Idee und ich bin gespannt, was Du dann zu erzählen hast. Viel Spaß dabei!

 

Isabel: Danke!! Und bis bald!

 

 

„ChristImpulse“

 

für das Leben mit dem Hl. Geist

 

im Alltag

 

         

 -Herzensgebet:

 

Komm, Hl. Geist!                       

 

-zwischendurch immer wieder einmal:

 

             Spüre ich gerade etwas vom Hauch Gottes?

 

- Tagesrückblick:

 

Wo hat mich der Geist Gottes heute warm umweht?

 

Gab es Momente, in denen einfach alles gut war?

 

 

 

zwischen dir und mir

 

Stürmisch entfesselt

 

Und hauchzart zugleich

 

 

 

von dir zu mir

 

funkenflug des verstehens

 

über alle sprachgrenzen hinweg

 

 

 

von dir zu mir

 

sprühender lichtbogen

 

der schönen ideen

 

 

 

mitten unter uns

 

feuerwerk des schöpferischen

 

geistvoll beflügelt

 

 

 

unter uns gesagt

 

freiraum des vertrauens

 

wir werden einander wahr

 

 

 

auf du und du

 

mit der liebe

 

selbst

 

                                Andreas Knapp